Klopfer Ansicht

Gespensterbeam * Vorsicht, Verletzungstrauma

Huhu, Engelchen Miri beamt, gerade bin ich neben FlumiLumi gelandet. Mami chased Rati, FlumiLumi sitzt gemütlch rum, Benji auch, aber Omi....sitzt knibbelig vor ihrem Computer. Und ich komm nicht durch mit meiner Gespensterstory. Buhbss ! Blockade. Weil sie ja gerade gestern entdeckt hat, wie mein Darm in den illysischen Wald sprang, ich hinterher, wollte ja nicht in zwei Stücken dort ankommen. Jetzt ist sie schon weder depressiv. Weil ich ihr zu weit weg bin. Und ja immer immer lieb zu ihr war, auch wenn ich mal wütend war. Das liebe Mirchen. Meine Mami ist auch lieb, aber sie ist nicht so ein Vertrauensengel wie ich es war. Sondern so richtig kompliziert. Die arme Omi.

Also ich wäre jetzt bereit für die Gruselstory, die ich mir mit Hilfe der vielen Geschichten aus DIngelidoyn selbst ausgedacht habe, also ein Mix aus den Gespenstergeschichten der Kaninchen aus Dingelidoyn, die hier bei unseren Gespensterabenden von sich erzählen und wie sie die DingelidoynerInnen erschütterten. Bei einer Geschichte musste ich plötzlich erschrocken aufspringen. Und prallte gedanklich mit Omis tiefen Blicken in die Röntgenbilder zusammen. Ein gefährlicher Sog erfasste mich, ich fühlte mich betäubt wie bei den vielen Narkosen während der Beinchenbehandlungen und verschwand mit einem Schwindelgefühl, verwandelte mich in diffuse Gestalten und war plötzlich ein schreiendes Wildkaninchen im finsteren Mittelalter. Dann schrie ich laut und schrie und schrie, so dass Omi, die das alles beamen musste, klar war, dass sie im Gespenstergeschichten Sog war und tippen musste und tippen und Angst hatte sie natürlich, was mir passiert sein könnte und ich schrie weiter wie so ein ausgehungertes Wildkaninchen des finsteren Mittelalters eben geschrien haben muss, egal in welchem Landeskaninisch denn.....mein Bein steckte in einer spitzen Metallfalle und war halb durchgebrochen und ich tobte mein ganzes Trauma aus von meinem Bruch und den furchtbaren Drähten und wollte wegspringen und verließ das halbe Bein mit zerrissener Haut und flüchtete in einen Haufen aus Zweigen weit genug von der Falle entfernt und blieb dort halbtot sitzen und saß da, dann lag ich da und die Nacht verging und ich war ganz schwach und mir war so heiß, wie manchmal nach den Operationen und alles war Schmerz. Noch einen Tag und eine Nacht lag ich so da, dann regnete es in Dingelidoyn in Strömen und ich fühlte mich plötzlich viel wohler, die ganze Hitze und Benommenheit war weg und ich fühlte kein Bein mit Schmerzen mehr und bewegte mich wie ein ganz zarter dünnen Hauch in der Luft. In meinen Pfoten hielt ich kleine spitze Schmuckdrähte mit hübschen Sternen, wie eine Weihnachtsdekoration. Und ich bewegte mich so, wie eine flache kleine Wolke in Kaninchenform, durch die Luft der Abteiruine.

He rief mir da ein frecher Rammler aus einem offenen Grab zu, Wer bist du denn? Was machst du da oben? Ich glaube, ich bin gestorben und Gespenst geworden. Kennst du dich hier aus ? Gibt es hier Menschen, die Fallen legen ? Vielleicht soll ich ihnen einen Streich spielen mit der Weihnachtsdeko hier.Weihnachtsdeko? fragte der Rammler gleich etwas bäuerisch. Du redest aber schlau daher. Also aus dem Wald bist du nicht !. Nein, sagte ich ehrlich,ich glaube, ich bin eine Synthese von einem Wildkaninchen im Mittelalter und einem modernen Wohnungskaninchen des 21. Jahrhunderts, Mira Solis acris mein Name. Ich hatte einen schrecklichen Unfall, wie das Wildkaninchen, und musste dann sehr leiden, weil böse Menschen, die früher sicher Fallen gelegt hätten, mich noch mehr verletzt haben. Ich hatte lange zwei Ringe mit spitzen Drähten im Bein. So wie das Wildkaninchen die Zacken der Falle um sein Bein hatte. Und jetzt sind wir seelengewandert, ineinander, und ich glaube, wir wollen spuken. Oh well, good idea, wie man hier sagt, Mirrhay, es gibt immes mal wieder Menschen, die Fallen legen, und vor der Schlossruine haben sie Angst. Deshalb wirst du sie hier wahrscheinlich nicht erschrecken können. Und wenn es regnet? Ist nicht noch irgendwo ein Dach? Hmm, einen Moment, Lady Mirhay..: Ich schmunzelte - Lady. Vielleicht stammte das Wildkaninchen, mit dem ich so schön verschmolzen war zu einem kleinen weißen Hasengespenst, aus dem Patriziat der römischen Leporidien, die in den Frühzeiten der Besiedlung von Dingelidoyn mit den Römern eingewandert waren. Der Rammler verschwand auf jeden Fall in der Ruine und buddelte an einer Steinwand. Er buddelte und buddelte. Wildkaninchen, sprach ich zu mir, wir sollten uns kurz trennen und ihm helfen.. Schwuppssss ... das Wildkaninchen, schön wie Mami, nur noch dünner, hüpfte freundlichen Blickes hinter dem Rammler her und begann zu buddeln. Ich gesellte mich zu ihnen und führte meine Buddelkünste vor. So lang hatte ich nicht mehr gebuddelt - wegen des Beinchens und des Gelenks, das ich nicht beugen konnte. Es war wunderschön. Beide staunten über meine Kraft. Lady Mirray, sie sind ein sehr sportliches, modernes Kaninchen., sagte der Rammler und das Wildkaninchen schaute auch begeistert, großäug, wie Mami. Na ja, sagte ich verlegen, wie eben ich, die Miri, wir haben schon Sport gemacht. Obwohl wir kein Futter suchen müssen als moderne Wohnungskaninchen. Aber wir haben auf Turnieren und in Shows gearbeitet und sind viel gesprungen. Außerdem habe ich Bauchmuskeln wie ihr, meine Mami ist nämlich Nachfahrin von Artemis-Wildkaninchen. Der freche Rammler zwickte mich in die Seite. Hm,fühlt sich ganz kernig an, grinste er dreist. Vorsicht!, schrie ich hysterisch und sprang zur Seite. Ich schaute ihn mit einem wütend-wilden Miriblick an, wie um ihn an Ort und Stelle zu bannen. Ich bin darmverletzt !. Oh Entschuldige, Mirrhay, aber dein Blick, damit könntest du jeden in einen langen Stillstand versetzen. Ah und schau, hier ist die Krypta.

Wir hatten eine Treppe in die Krypta unter dem ehemaligen Chor in der Schlosskirche freigebuddelt. Wir huschten auf leisen vier Pfoten hinein. Es waren seltsame große Schüsseln aus schweren Steinen in dem Raum, oben mit Deckeln verschlossen. Oh schaut mal, was für hübsche Ornamente, Symbole und Erzählungen schwärmte ich, ich hatte ja zu Lebzeiten immer oben im Bücherregal gesessen und kunsthistorische Literatur eingesaugt, wie man so sagt ;) , aber die anderen beiden waren eher desinteressiert. Brrr...hier gibt es vielleicht gefährliche Viren und Bakterien. Der Fluch des Pharao oder ähnlich. Da war auch von solchen Gräbern die Rede und von Viren und Bakterien. Hm, in welchem Jahrhundert sind wir ??? grübelte ich laut. Also ich starb 1411, sagte das Wildkaninchen. , Hu, so alt, toll. Erzähl mir später vom Wald in deiner Zeit, bevor wir wieder verschmelzen, ok? Ja gerne Mirrhay., sagte das Wildkaninchen, als der Frechdachs wieder herankam. Was wollt ihr jetzt machen? Bleibt lieber nicht hier drin. Aber ich könnte ein bisschen spuken, wenn sich ein Zweibeiner verirrt. Oh ja, kicherte ich begeistert und hüpfte von Bein zu Bein. Wir hüpften hinaus und buddelten das Loch wieder zu, um es uns dann in der Umgebung der Treppe gemütlich zu machen. Endlich begann es zu regnen. Oh Dingelidoyn, seufzte ich glücklich. Ich hielt meine Weihnachtsdeko fest in der Hand.

Schon kamen die ersten Menschen und schauten sich, bereits klitschnass, in der Ruine nach einem Dach um. Es ist alles weggerissen .Und in die unteren Gewölbe kommt man nicht!, sagte einer aus der Zweibeinergruppe. Der Rammler schlich leise zur Treppe und buddelte sie ein bisschen frei. Dann rannte er von der Treppe ins Nachbargebüsch und winkte uns mit seinem langen Ohr zu. Wir nickten auch die Ohren, um ihn still zurückzugrüßen. Den Menschen war er aufgefallen. Das war ein Kaninchen oder ein Hase. Er kam von dort, vielleicht sind da noch weitere unten im Gewölbe.. Sie steuerten suchend auf die Treppe zu.

Ja tatsächlich, guck! Oh Gott du willst da doch nicht rein?

Aber doch, also nass ist es darin nicht.!, so der eine wieder. Aber da sind Menschen begraben. Und es ist entsetzlich dunkel., gab ein anderer zu bedenken.

Wir lassen die Tür halt auf. Na los. Beide Menschen stiegen hinunter. Der Rammler kam zurück zu uns und dem Ruineneingang, schoss an den Zweibeinern vorbei die Treppe hinab, um die Sarkrophage herum und wieder die Treppe heraus, um diese mit einem wilden Bocksprung zu verschütten. Jetzt macht Omi schlapp..Oh nein!!! Naja auf jeden Fall fingen die an zu zittern. Dann hab ich leise gesäuselt, dieTreppe hinunter, durch die noch halb offene Tür: Gib mir mein Bein ...mein Bein ...mein Bein und dazu gefiept wie ein Meerschweinchen, Geräusche eben, wie ich sie aus meinem eigenen Fernseher, den ich ja im September noch bekommen hatte, gehört habe, oder bei Omi, auf Kaninhop-Turnieren oder der Wiese.....dann, haben wir die Tür angeklopft mit unseren starken Hinterläufen und sie zufallen lassen, der Rammler scharrte dann noch die Spitze von einem dicken Ast in den Türspalt...mehr dann morgen Früh...Was soll..... konnten wir gerade noch hören, bevor Omi über dem Beam einschlief......

p.s.: Omi meinte dann am Folgetag, wir sollten die Menschen jetzt ein bisschen zittern lassen, das wäre bei Fortsetzungsgeschichten so üblich. Die geschlossene Tür und mein Gespenstersäuseln wären Cliff-Hänger, also ein Ende, durch das eine zünftige Gruselstory mit offenem Ende spannend schließt. Ihr könnt euch jetzt überlegen, wie es euch an deren Stelle in der geschlossenen, dunklen Kammer ginge, mit einem Grab neben euch....und einem Gespenst im Raum, das unverständliche Forderungen stellt....und schrecklich leidvoll fiept...

Naja, als Seelchen wollte ich euch auch noch sagen, dass es solche Fallen wie am Anfang der Story beschrieben nicht mehr gibt heutzutage in unserer Region. Aber damit ihr mich und mein Trauma versteht und Omis Seelennot, habe ich zu meiner Gespensterstory ein geschöntes Bildchen von den Röntgenaufnahmen meines Beins eingestellt, mit einem Kommentar meiner Omi dazu. Die ganz schlimme Aufnahme hinten rechts hat man uns erst überhaupt nicht gezeigt, weil sie nur noch Horror ist. Fuß und Bein sind komplett getrennt und die Knochenenden liegen nicht aufeinander, die Drähte nutzlos und verletztend noch drin, obwohl abgesprochen war, dass das Beinchen bzw. mein ehemaliges Elite-Superbein nach der Pin-Entfernung für einen konventionellen Heilungsversuch behandelt werden sollte. Zum Glück suchte Omi Hilfe bei einer anderen Ärztin, die dann den chirurgischen Arzt dazu brachte, die Drähte endlich zu entfernen, nach sechs Monaten. Nach Herstellerangaben dürfen sie nur einen Monat im Bein bleiben. Und dann kam noch die weitere Katastrophe dazu, dass, anstatt endlich den Unterschenkel meines armen Hinterbeins durch eine sanfte, mit Implantaten sparsame Therapie zu heilen, sich die Folgeärzte auf mein Sprunggelenk stürzten und mir dann ja zum Schluss wirklich auch noch den Fuß zerschnitten.

Es tut uns also sehr Leid, wenn ihr euch jetzt erschreckt, aber wir erzählen ja nur aus dem wirklichen Leben, um euch zu warnen und bei komplizierten Sachen immer lieber gleich viele Ärzte und Ärztinnen um Rat zu fragen, vor allem aber auf die Gefühle und Signale eures Vierbeiners zu achten und unsere Tapferkeit nicht misszuverstehen cry

Adventi 07.12.2017 0 1538
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